Online-Shopping vs. Stationärer Einzelhandel

Online-Shopping vs. Stationärer Einzelhandel

 

Hallo liebe Leser,

ich hoffe ihr habt Weihnachten und Silvester gut überstanden, die freien Tage zwischen den Jahren als kurze Verschnaufpause nutzen können und (noch) nicht alle guten Vorsätze für das neue Jahr 2020 schon wieder über Bord geworfen. Tatsächlich ist die Zeit vor Weihnachten an uns, denjenigen auf der „anderen Seite des E-Commerce“, wie im Film vorbeigezogen. Viel zu groß war die Anspannung alle Bestellungen fristgerecht zu verschicken, das tägliche Arbeitsaufkommen zu bewältigen und teilweise nervöse Kunden zu beruhigen – der ganz normale Wahnsinn eben.

Und umso glücklicher sind wir nun, dass wir auch diese Zeit, die für uns spannendste und gleichzeitig auch anstrengendste Zeit, gut gemeistert haben. Und gerade wenn man die Erfahrungen etwas verdaut und verarbeitet hat, wird einem klar – „ Moment. Die Welt steht nicht still – es geht weiter, weiter immer weiter“. Und genau da sind wir jetzt – Januar 2020.

 

Warum Online shoppen? 

Und passend zum Start des neuen Jahres möchte ich euch heute einen kleinen Einblick in die Konstellation „Online-Shopping vs. Stationärer Einzelhandel“ geben– anhand von Zahlen und ein paar Beispielen aus eigener Erfahrung.

Zunächst einmal das wenig Verwunderliche zuerst: Der Online Handel boomt weiterhin – laut Trendmonitor Deutschland kaufen mittlerweile 67% der deutschen Verbraucher mindestens einmal pro Monat online ein. 20% der Verbraucher kaufen sogar mindestens einmal pro Woche online ein. Besonders die Bereiche Textil & Schuhe, Elektronik und Reisen boomen – mehr als 55% aller Verbraucher haben Teile Ihrer Weihnachtsgeschenke online gekauft. Jeder Dritte hat seine Weihnachtsgeschenke sogar ausschließlich durch Online-Shopping Einkäufe zusammengestellt.

Die Frage, die sich beim Lesen dieser Zahlen stellt – „Was passiert dadurch mit unseren Städten, Einkaufs-Centern und Passagen?“ Fakt ist, immer mehr Geschäfte schließen ihre Filialen – aufgrund fehlender Frequenzen und dementsprechend sinkenden Umsätzen. Worin liegen aber die Hauptgründe, dass sich Jahr für Jahr immer mehr Verbraucher für Online-Einkäufe entscheiden? Meiner Meinung nach gibt es zwei entscheidende Faktoren, die für keinen überraschend sein dürften:

  1. Teilweise eklatante Preisunterschiede

Ein Beispiel aus der Praxis gefällig? Beim Kauf einer Smart Home Glühbirne (Smart Home halte ich übrigens für einen Bereich, der in den nächsten Jahren gerade den Online Handel nochmals zusätzlich pushen wird) kann ich mir allein durch einen kurzen Preisvergleich 25% sparen, wenn ich online einkaufe. Klare Entscheidung pro Online also. 

      2. Bequemlichkeit

Was gibt es Bequemeres als vom Sofa aus, eine Bestellung auf dem Smartphone zu tätigen? Richtig, einen Tag danach das Paket direkt auf das Sofa geliefert zu bekommen. Keinerlei Zeitaufwand, keinerlei Ärgernisse aufgrund der Parkplatzsuche in der Innenstadt – klare Entscheidung pro Online also.

 

Warum im stationären Einzelhandel shoppen?

Weshalb aber haben laut Trendmonitor Deutschland dann doch fast 45% der befragten Konsumenten, beim Online-Shopping manchmal ein schlechtes Gewissen gegenüber dem stationären Einzelhandel?

Meine These: Egal wie gut der Service eines Online-Shops ist, der Faktor Mensch ist der, der uns am Ende des Tages im Gedächtnis bleibt. Ob gut oder schlecht, sei erst einmal dahingestellt.

Ein positives Beispiel: Vor dem Boom des Online-Handels habe ich meine Brillen ausschließlich bei einem Optiker gekauft – lokal, 5 Minuten von Tür zu Tür. Hatte ich ein Problem mit einer meiner Brillen bin ich nach der (damals noch) Schule oder Uni bei diesem Optiker vorbeigegangen, habe mir meine Brille entsprechend einstellen lassen, zusätzlich eine gratis Ultraschallreinigung erhalten und hatte danach (fast) das Gefühl eine komplett neue Brille zu haben. Persönlicher Kontakt, sofortiger, kompetenter und vor allem freundlicher Service – besser geht es nicht.

Vorab, meine Brillen kaufe ich auch jetzt noch bei genau diesem Optiker – eben genau aufgrund der Services, aber ganz bewusst auch mit entsprechendem preislichem Kompromiss.  Wo ich allerdings anfange Ausnahmen zu machen, ist bei meinen Sonnenbrillen – die brauche ich nicht jeden Tag, ergo ist die Gefahr geringer, dass ich hier eine Serviceleistung benötige, und dementsprechend möchte ich da auch nicht mehr als nötig dafür ausgeben. Also ein klarer Fall für Online-Shopping. Und genau das sind die Momente, in denen auch ich mir Gedanken mache und ab und an durchaus ein schlechtes Gewissen gegenüber meinem Stammoptiker habe – das Gefühl hätte ich jedoch sicher nicht, wenn ich dort noch nie zuvor eingekauft hätte. Es ist eben genau dieser persönliche Kontakt in und zu den lokalen Geschäften, die uns aktuell noch davon abhalten noch mehr Online Bestellungen zu tätigen. Und das ist auch gut so, ansonsten würden die Innenstädte zu reinen Büro- und Wohnkomplexen werden – und das möchte auch niemand.

 

Was hält die Zukunft für uns bereit?

Ich bin mir recht sicher, dass mein Abschlussstatement für diesen Artikel dem von meinem letztjährigen Artikel zum Thema „After X-Mas Facts“ sehr ähnelt – und dennoch glaube ich, dass genau darin die Kunst für jeden Händler besteht. Die Rede ist natürlich von der Verknüpfung der beiden Kanäle „Online“ und „Stationärer Einzelhandel“ – nur wenn sich das Beste aus beiden Welten sinnvoll ergänzt, werden Unternehmen im Gedächtnis der Kunden bleiben. Egal ob der Kauf online oder über die Ladentheke erfolgt ist – solange der Service an beiden Enden stimmt, wird die Zufriedenheit der Kunden gegeben sein und damit auch die Frequenz und der Umsatz des Unternehmens gesichert sein. Genau aus diesem Grund und der Tatsache, dass es immer noch zahlreiche Verbraucher gibt, die sich beim Shoppen gerne von den stationären Schaufenstern und Warenpräsentationen inspirieren lassen, darf der stationäre Einzelhandel nicht aussterben. Ein Ansprechpartner vor Ort oder ein anonymer Kontakt hinter dem PC, der unsere E-Mails beantwortet – der Ansprechpartner vor Ort wird im Gedächtnis bleiben. Und deshalb wird jeder Online-Shop gut beraten sein, auch stationär und vor Ort für den Kunden da zu sein. Um genau dann da zu sein, wenn der Service und die Leistung den Preis und die Bequemlichkeit schlagen.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2020 sowie viele tolle Erlebnisse beim Online und Offline Shopping.

Bis bald

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